Die Steinerne Stadt - Auf dem, für Wanderzwerge abgekürzten, karstkundlichen Rundwanderweg bei Krottensee
Die Steinere Stadt. Ihr Name hört sich genauso spannend und mystisch an, wie wir sie am ersten Novemberwochenende erleben durften. Ein Herbstwald, dessen goldgelbe Blätter vom Wind sanft durch die Bäume hindurch auf den Waldboden getragen werden. Das Rascheln der Blätter unter den Füßen und das Rauschen des Windes in den noch recht dichten Baumkronen hoch über unseren Köpfen. Das alles in einem Wald, der vor eindrucksvollen Felsformationen nur so strotzt. Und das nicht nur am Wegesrand, sondern als Teil des Weges. Wir haben den regulär 14 km langen auf - für Kinderfüße leichter zu bewältigende - 5 km abgekürzt und damit eine perfekte Familienwanderung für den Sonntag Nachmittag gefunden.
Von
Nürnberg kommend verlasst Ihr die A9 Richtung Berlin bei der
Ausfahrt Plech. Fahrt Richtung Plech/Neuhaus a.d. Pegnitz/Betzenstein
und immer weiter nach Neuhaus hinein. Rechts oben am Berg erhebt sich
die Burg Veldenstein, die übrigens auch einen Besuch wert ist. Wenn
Ihr früh dran seid, lohnt es sich vorbeizuschauen. Um alles zu
begehen, braucht man 30-45 Minuten. Wenn Ihr Neuhaus durchquert habt,
fahrt Ihr weiter, bis Euch ein Schild den Weg zur Maximiliansgrotte
nach links weist. Nun immer geradeaus, bis Ihr den Parkplatz der
Maximiliansgrotte und des Gasthofs Grottenhof erreicht. Ich seid am
Ziel angelangt. Bitte beachtet die vom Gasthof Grottenhof markierten Parkplätze für Gäste!
Von
Anfang April bis Ende Oktober finden in der Maximiliansgrotte sehr interessante Führungen statt.Mehr dazu erfahrt ihr gerne unter https://www.grottenhof.de/home.html

Da wir
letztes Jahr schon an einer Führung teilnehmen durften, war es nicht
so schlimm, dass an diesem ersten Novemberwochenende keine mehr statt
fand. Wir hatten eh schon Einiges vor. Immerhin bietet unsere Tour 5
km Waldweg, der hin und wieder auch mal ein gutes Stück bergauf
geht.

Haltet
die Augen auf! Am linken Wegesrand erblickt Ihr einen Baum mit
wirklich seltsam geschwungenen Ästen. So etwas hatten wir noch nicht
gesehen. Als würde er sich selbst umarmen ;O).
Besonders
erwähnenswert ist, direkt am oberen Ende der ersten Treppe, der
große, tonnenschwere Felsbrock, der auf einem Sockel von nur wenigen
Dezimetern ruht. Kaum vorstellbar, dass dieses bisschen Stein den
kompletten Felsbrocken hält. „Lieber schnell weiter, bevor das
Ding anfängt den Berg runter zu rollen!“
Dann
weiter auf dem Waldweg dem grünen Punkt hinterher. Dieser führt Euch bald ein gutes Stück recht steil bergauf, bis Ihr einen
großen Felsen mit Überhang erreicht.
Willkommen
in der Steinernen Stadt!
Was für ein großartiger Ort. Felsen, aufeinander gesetzt, als hätten Riesen sie als Bausteine benutzt. Massive Felsen, die auf einer Basis stehen, die oft nicht dicker ist als ein Mensch. Und doch scheinen diese „Steinpilze“ seit Urzeiten jeder Erschütterung stand zu halten und in der Lage, dies auch weiterhin zu tun. Brocken, die miteinander an verschiedenen Stellen verwachsen zu sein scheinen. Lange Schluchten und Spalten zwischen den Steinriesen, die es zu erkunden gilt. Kleinere Felsen, die bestiegen werden wollen. Und dann diese Atmosphäre. Ein kraftvoller Ort, der einen, trotz des Herumtollens, zur Ruhe kommen lässt und die Lebensgeister weckt. Dieser Ort stellt alle Felsengärten und -formationen, die wir bisher gesehen haben, in den Schatten. Mal sehen, womit wir das in Zukunft noch toppen können. Gut eine Stunde haben wir uns hier der hemmungslosen Entdeckungstour hingegeben und nahezu jede Ecke erforscht, die in Reichweite unseres Hüpfers lag. Erst als er mit sich und seinen Entdeckungen zufrieden war und es sich auf einem der Felsen wie auf einem Thron als „der kleine König der Felsen“ bequem gemacht hatte, um sich sein Schinkenbrötchen schmecken zu lassen, bekamen wir die Erlaubnis ihn weiter durch sein Königreich begleiten zu dürfen ;-)

Weiter
geht es dem grünen Punkt hinterher. Er führt Euch immer bergab und
vorbei an weiteren Felsen. Dann durchquert Ihr ein „verwunschenes“,
kleines, über und über mit Moos und Farn überwuchertes Tal namens
„Gunzenloch“ zwischen den Felsen, bevor es wieder ein Stück
bergauf und dann rechts mit dem roten Punkt auf einen breiten
Schotterweg geht.
Diesem folgt Ihr ein ganzes Stück, bevor Ihr links, wieder dem grünen Punkt folgend, in den Wald einbiegt und ziemlich steil bergauf zur Vogelherdgrotte wandert. Eine große Durchgangshöhle mit 20 Metern Länge, die oben am Hang auf Euch wartet. Beeindruckend ist die Höhe der Felsenhalle, die durch die beiden Eingänge dämmrig beleuchtet wird. Ihr braucht also nicht einmal eine Taschenlampe. Der Ausgang ist auf der anderen Seite beim Betreten gut zu erkennen. Schon vor 2.500 Jahren siedelten hier drin Menschen. Das konnte mithilfe von Funden aus der Eisenzeit nachgewiesen werden. Spannend, wenn man sich vorstellt, wie die Menschen hier früher Unterschlupf fanden und Ihre Jagdbeute über dem Lagerfeuer am Spieß brieten. Mmmmmh, lecker :0)
Kurz
nach der Vogelherdgrotte geht Euer Weg links, über einen
Trampelpfad, den kleinen Hang hinauf. Damit verlasst Ihr den
Wanderweg mit dem grünen Punkt endgültig und folgt nun dem roten
Kreuz auf weißem Grund. Das kleine Stück ist ziemlich steil und für
ganz kleine Wanderzwerge sicher nur mit unterstützendem Schieben der
Eltern zu bewältigen.
Danach
geht es durch ein kleines Waldstück, am Waldesrand und an einem Feld
vorbei. Von hier oben bekommt Ihr eine tolle Aussicht geboten. Dann
überquert Ihr die Straße und geht auf der anderen Seite wieder am
Waldrand vorbei, bis Ihr wieder den Wald betretet. Nun beginnt das
letzte Stück Eurer Tour, das Euch auf einem schönen, entspannt zu
gehenden Waldweg zurück zum Parkplatz und damit zum Gasthof
„Grottenhof“ führt. Dort bekommt Ihr leckere fränkische Küche für
günstiges Geld. Und die stattlichen Portionen sättigen
auch sehr hungrige Wanderer.
Vielen Dank, dass Ihr uns begleitet habt. Hoffentlich
ist es uns gelungen, Euer Interesse für diese wirklich schöne Tour
zu wecken. Wenn ja, wünschen wir Euch viele Späße beim Entdecken!
Eure 3
Pavels
Länge:
5 km
Höhenmeter:
150m
Dauer:
2-3 Stunden
Höhenmeter: 151m
Tiefster Punkt: 430 hm
Höchster Punkt: 526 hm
Höhenmeter: 151m
Tiefster Punkt: 430 hm
Höchster Punkt: 526 hm
Ausrüstung:
Festes Schuhwerk
Schauwerte:
5 von 5 Punkten
Action
und Entdeckerspaß: 5 von 5 Punkten
Hier noch der Link zu Outdooractive.com fürs Smartphone zum Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/wanderung/nuernberger-land/die-steinerne-stadt-bei-neuhaus-rundweg-auf-dem-karstkundlichen-wanderweg/118136317/
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