Vom Nürnberger Steinbrüchlein zum Holsteinbruch


Eigentlich wollten wir an diesem wunderbar sonnigen Oktobertag nur einen Ausflug zum Waldspielplatz am Steinbrüchlein im Nürnberger Ortsteil Kornburg unternehmen. Heraus kam eine 5,8 km lange Wanderung durch den herbstlichen Lorenzer Reichswald mit vielen wunderbaren Ansichten.


Und das kam so …

Nachdem wir vormittags mit allerlei Alltagsquatsch beschäftigt waren (Putzen und so ;-) und es mittlerweile schon fast 14:00 Uhr geschlagen hatte, beschlossen wir an diesem Tag, statt einer ordentlichen Wanderung den Kornburger Waldspielplatz am Steinbrüchlein zu besuchen. Einen Ort, den meine Eltern schon vor 35 Jahren mit mir im Schlepptau unsicher gemacht hatten.

Von Nürnberg kommend fuhren wir auf der Münchner Straße stadtauswärts, überquerten die Südwesttangente und bogen die erste Abfahrt, die schon mit „Steinbrüchlein“ beschildert ist, ab. Et voila, wir waren da.


Das Auto geparkt und gleich auf den Trampelpfad, der hinter dem Parkplatz direkt in den Wald führt. Wichtig, auf Outdooractive.com konnte ich nur den Weg am Restaurant vorbei bis zur Abzweigung planen. Tatsächlich führen hier nahezu alle Wege nach Rom. In diesem Fall zum Waldspielplatz und/oder dem Restaurant. Über die Trampelpfade entdeckten wir bald die ersten großen Sandsteinfelsen, die umgehend erklommen wurden. Auf und ab führen die Pfade, vorbei an Felsen und durch dichte kniehohe Büsche. Da die Uhr nun schon fast 15:00 Uhr anzeigte, und sich die Sonne bereits im sanften Sinkflug befand, fielen Ihre Strahlen umso schöner durch das an vielen Stellen noch sehr dichte und herrlich bunte Herbstkleid der vielen Bäume und tauchten den Wald in ein farbenfrohes Licht.


Am Restaurant angekommen, überquerten wir die Straße und erfuhren von der Informationstafel, dass „des Staabrüchla“ bereits 1302 erstmals erwähnt wurde und dass dessen Steine sowohl für Mühlsteine als auch, man höre und staune, für die Nürnberger Burg Verwendung fanden.







 
 
Ein bisserl Kraxeln und schon steht Ihr direkt auf dem Steinbrüchlein. Von oben seht Ihr ganz besonders gut die Spuren, wo vor langer Zeit die Quader aus dem Steinbruch gebrochen wurden.

Und wieder staunten wir über die Leistung der Menschen, die hier vor mehr als 700 Jahren mit einfachsten Mitteln heute schier Unmögliches leisteten.



   



 
Nun könnt Ihr entweder dem Weg in der App folgen oder Ihr folgt den schmalen, heimeligen Trampelpfaden durch den Wald und haltet Euch dabei immer leicht rechts. Denn dann führen Euch die Pfade auch genau auf den Weg, der erst einmal mit dem roten Kreuz auf weißem Grund gekennzeichnet ist. Um die Natur zu genießen und in Entdeckerstimmung zu kommen, empfehlen wir Euch die Trampelpfade. Gerade zu Beginn einer Wanderung bieten diese Wege so viel Spannendes und so schöne Ansichten, dass man Lust auf mehr bekommt. In unserem Fall sogar so sehr, dass wir nach einiger Zeit ganz vergessen hatten, dass wir eigentlich nur wegen des Spielplatzes hergekommen waren.








Unsere kleine Entdeckungsreise führte uns auf den mit dem roten Kreuz markierten Hauptweg. Und statt uns neu zu orientieren, gingen wir diesem einfach nach.

Ein paar hundert Meter später zweigt dieser Weg links in einen wieder etwas schmaleren Waldweg ein. Wenn Ihr diesem folgt, landet Ihr gut 10 Minuten später beim Waldspielplatz. Dafür entschieden wir uns jedoch erst auf dem Rückweg. Wir bogen rechts ab und folgten weiter der Markierung.

Diese führt Euch immer auf diesem befestigten Weg weiter. Zwar bietet Sie Euch an einer Wölbung des breiten Weges die Möglichkeit, durch den Wald leicht bergauf abzukürzen. Jedoch mündet auch dieser kurze Abstecher bald darauf wieder in den Hauptweg.

Und genau an dieser Stelle fragten wir und erstmals, wo unser Weg denn noch hingehen sollte. Ein bisschen in der Karte gestöbert und: Ui, was ist denn das? Hier gibt es ja, neben dem kleinen Steinbrüchlein, noch einen großen Steinbruch, der sogar noch betrieben wird. Ein Blick in die kleine Runde meiner 2 hochmotivierten Mitwanderer verriet mir, dass ich sie mit „großer Steinbruch“ schon am Haken hatte. Also los!




Immer weiter geht der Weg. Ihr durchquert eine Schrebergartensiedlung und lauft dann immer geradeaus. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Selten haben wir einen Wanderweg gesehen, der gut und gerne einen Kilometer stur geradeaus verlief. 

Irgendwann geht es nur noch rechts oder links. Ihr biegt links ab und folgt jetzt dem Muschelwanderzeichen. Es führt Euch zur viel- und rasant befahrenen Straße, die es zu überqueren gilt. Direkt an der Straße lest Ihr schon das Schild „Steinbruch“.

Noch gut hundert Meter geradeaus und dann wieder hinein in den Wald. Rechts bergauf führt Euer Weg. Vorsicht: die mit Liebe gebauten Schanzen verraten Euch, dass dieser Weg auch gerne von Mountainbikern genutzt wird. Also immer Augen und Ohren schön weit offen halten. Denn die Jungs und Mädels sind mit Ihren Drahteseln teilweise ganz schön zackig unterwegs.

Gut 50 Meter geht es über den sandigen Weg sanft bergauf und dann links Richtung Steinbruch. Über den hier beschriebenen Weg erreicht Ihr den Steinbruch von oben, quasi von hinten. Er kann auch von hier betreten und entdeckt werden. Wir haben nirgends Schilder entdeckt, die das Betreten verbieten. Jedoch sollte jedem klar sein, dass man den Steinbruch auf eigene Gefahr besichtigt.

Was für ein Anblick. Unser Hüpfer war total aus dem Häuschen. So große Steine. Und so tief haben die Leute hier gebuddelt. Und da, was für ein riesiger Bagger. Auch für uns Große war dieses Erlebnis wirklich beeindruckend.















    


Wenn Ihr den Steinbruch durchquert, gelangt Ihr auf der anderen Seite wieder auf den Hauptweg, der Euch zurück zur Straße führt. Diese überquert Ihr wieder und nehmt denselben Weg, über den Ihr gekommen seid. Alternativ könnt Ihr natürlich auch an der Straße entlang gehen. Wobei das für uns, da diese stark befahren ist, keine Option war.

Also zurück und dann, ein Stück, nachdem der Hauptweg die Wölbung macht, geradeaus in den Waldweg – also runter vom Schotterweg. Dann noch einmal links, an einer kleinen Fitnesstation vorbei und Ihr habt den Waldspielplatz erreicht.

 







 





Dieser begeistert mit einem schön angelegten Niedrigseilparcour, einer Boulderwand, einer Rutsche, einigen Klettergelegenheiten, und einem lustigen Trampolin. Genau das Richtige für unseren Hüpfer, um nach den knapp 6 km auch noch die letzten Kraftreserven aufzubrauchen.

Wir blieben hier, bis die Sonne zwischen den Bäumen untergegangen war.
Was für ein schöner Nachmittag und ein noch schönerer Abend. Damit hatten wir wirklich nicht gerechnet. Ganz schön müde und noch viel zufriedener traten wir die Heimreise an.

Hoffentlich ist es uns gelungen Euch auch für das Steinbrüchlein zu interessieren. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall. Ihr müsst ja nicht auch gleich eine Wanderung daraus machen ;-)

Viele Späße beim Entdecken!

Eure 3 Pavels


Länge: 5,8 km
Dauer: 2-3 Stunden
Schwierigkeitsgrad: leicht
Buggy: Ja, wenn Ihr auf den Schotterwegen bleibt
Alter: ab 3 Jahre 


Hier der Link zu Outdooractive.com zum Nachwandern: 
https://www.outdooractive.com/de/wanderung/vom-nuernberger-steinbruechlein-zum-steinbruch/117812083/




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