Streitburg, Binghöhle, Pavillon, Sinterterrassen und Muschelquelle rings um Streitberg
Heute
nehmen wir Euch mit auf eine Rundwanderung mit jeder Menge
Sehenswürdigkeiten. Ein echter Klassiker für Familien unter den
Wanderungen in der Fränkischen Schweiz. Auf gerade mal 3,5 km reihen
sich mit einem tollen Aussichtspunkt, der längsten
Tropfsteingaleriehöhle Deutschlands, Sinterterrassen, einer
imposante Burgruine, einer weiteren begehbaren Höhle, einer Quelle
und einem kleinen Spielplatz ein Highlight an das nächste. All diese
Sehenswürdigkeiten sorgen dafür, dass Ihr mit 3,5 km Wegstrecke
locker einen halben Tag verbringen könnt. Bei uns waren es gesamt
4,5 Stunden.
Besonders
im Herbst, wenn die Bäume ihr Blätterkleid färben und damit zum
Entdecken und Staunen einladen, entfaltet diese Tour ihren ganzen
Zauber und nimmt Euch für ein paar Stunden sanft gefangen, um Euch
aus dem Alltagsgrau zu entführen.
Die
Wanderung beginnt auf dem Parkplatz im Ortskern von Streitberg, dem
Dorfplatz. Diesen erreicht Ihr von Forchheim aus über die B470
Richtung Pegnitz. In Streitberg biegt Ihr, dem Schild
„Binghöhle/Ortsmitte“ folgend, links ab und habt wenige Momente
später den Dorfplatz erreicht.
Dort
angekommen, beginnt Ihr Euren Weg (der übrigens mit einem schwarz
umrandeten weißen Kreis markiert ist), indem Ihr links über den
ausgeschilderten Höhlenweg bergan geht. Zu Beginn noch geteert, wird
Euer Weg bald zu einem Schotterweg und kurz danach zu einem
Trampelpfad. Dieser geht, dem Schild „Schönblick/Felsentor“
folgend, ziemlich steil rechts bergauf. Über Wurzeln und Steine im
Waldweg erklimmt Ihr Stück für Stück die Anhöhe.

Ihr
erreicht eine eindrucksvolle Felsformation, das Felsentor. Wenn Ihr
dieses bewundert habt, haltet Ihr Euch rechts und geht noch ein Stück
bergauf. Ich kann es nur noch mal betonen. Dieser Weg ist besonders
im Herbst ein wahres Erlebnis. So farbenfroh und friedvoll – toll.

Bald
habt Ihr Euer erstes Ziel erreicht. Der Prinz Rupprecht Pavillon
empfängt Euch mit prächtigen Blick hinab ins Wiesenttal und hinüber
zur bekannten Burgruine Neideck. Eine Bank unter dem Dach des
Pavillons lädt zum Verweilen und Schwelgen ein. Im Fall unseres
Hüpfers zu einer ordentlichen ersten Brotzeit.
Nachdem
die erste Wurstsemmel vernichtet war, machten wir uns auf den Weg
zurück zur vorhin erwähnten Weggabelung an dem Felsentor.
Nach
dem Felsentor geht es ein wenig bergab, um gleich wieder leicht
bergan Richtung Eingang der Binghöhle zu gehen. An dieser Stelle sei
erwähnt, dass wir empfehlen, diese Tour, entsprechend unserer
Beschreibung, im Uhrzeigersinn zu gehen. Denn die Höhle gehört
sozusagen zur Route. Aus der anderen Richtung kommend, würdet Ihr
einen kleinen Umweg machen.
Der
Wartebereich der Binghöhle und der zugehörige Kiosk sind liebevoll
gestaltet und gepflegt. Hier fiel es uns leicht, auf einer der Bänke Platz zu nehmen und im Schein der Herbstsonne
auf den Beginn der nächsten Führung zu warten.
Wichtige
Info: Die Binghöhle ist von Ostern bis zum Ende der bayerischen
Herbstferien geöffnet. Alle erforderlichen Infos findet Ihr unter
www.binghoehle.de.
So,
lange genug gewartet. Der höhlenkundige Führer lud uns ein die
Binghöhle zu betreten.
Diese
Höhle ist so ganz anders als die anderen Höhlen, die wir bisher
besucht hatten. Statt großer Hallen erwarteten uns, neben ein paar
Grotten, vor allem langgezogene Gänge. Teilweise ziemlich schmal und
stellenweise bis zu 140cm niedrig. Daher wiesen wir eingangs darauf
hin, dass es von Vorteil ist wenig bis gar keine Platzangst zu haben.
Obwohl die Binghöhle nicht diese imposanten riesigen Hallen wie zum
Beispiel die Sophienhöhle bietet, ist sie in unseren Augen die
schönste aller Höhlen in der Fränkischen Schweiz. Die Vielfalt der
Tropfsteine an den Seiten der Gänge, an der Decke und teils sogar
mitten im Gang ist überwältigend. Unser Hüpfer amüsierte
(vielleicht auch – nervte ;-) die gesamte Gruppe mit konstantem von
einem nicht enden wollenden Wortschwall begleiteten Staunen: „Ui,
ist der Tropfstein schön. Und der da drüben ist erst mal toll. Und
dieser hier, der funkelt ja wie die Sterne. Schau doch mal, Papa, der
hier ...“
Nach
gut 40 Minuten wurden wir über eine Treppe wieder ans Tageslicht
zurückgeführt. Es dauerte nur wenige Augenblicke, um sich zu
orientieren.
Ihr
geht einfach vom Höhlenausgang links bergab zum Parkplatz hinunter
Richtung Schauertal. Hier gibt es etwas Wichtiges zu vermerken.
Unsere Beschreibung führt Euch zwar vom Parkplatz aus gleich über
die Straße Richtung Streitburg. Jedoch empfehlen wir Euch an der
kleinen Schleuse direkt hinter dem Parkplatz, dem Schild
„Kalksinterterrassen“ folgend noch ein paar hundert Meter hinab
ins Schauertal zu gehen. Ihr werdet mit einem wundervollen kleinen
Tal und wirklich schönen und gut erhaltenen Sinterterrassen belohnt.
Mehrere kleine Bachläufe bahnen sich Ihren Weg über die uralten
Steine ins Tal hinab. Es plätschert fröhlich vor sich hin. Und wenn
Ihr genau hinseht, entdeckt Ihr ein komplett bemoostes altes Mühlrad.
Wenn Ihr genug gesehen habt, einfach zurück zur kleinen Schleuse,
die Straße überquert und dem Schild „Streitburg“ zum zweiten
relevanten Aufstieg gefolgt.
Diese
Streitburg war, das verrät uns die Informationstafel, einst eine
wirklich große Burganlage, bevor sie im 19ten Jahrhundert, mangels
finanzieller Mittel, verlassen und als Steinbruch genutzt wurde.
Das
Highlight hier oben ist, neben dem tollen Burgtor, der erhabene
Aussichtspunkt am anderen Ende der Anlage. Wenn Ihr ihn erklommen
habt, genießt Ihr einen noch formidableren Blick als vom vorhin
vorgestellten Prinz Rupprecht Pavillon. Für ganz Mutige geht es nach
dem mit Geländer gesichertem Aussichtspunkt noch ein paar Meter
Richtung Streitberger Schild, einem Ehrfurcht gebietendem
Kletterfelsen. Die Abhänge davor waren für uns schon einschüchternd
genug. Blickten wir doch vom Rand steil hinab zum Ortskern, ohne
Sicherung und doppelten Boden. Bitte nur machen, wenn Ihr Eurem Kind
absolut vertraut und selbst keine Höhenangst habt.
Nach
einer zweiten Brotzeit, machten wir uns auf den Weg zum letzten
Etappenziel, der Muschelquelle. Dafür gingen wir zurück durch das
Burgtor, um kurz danach rechts abzuzweigen. Die Muschelquelle ist,
wie der Rest des Weges, hervorragend ausgeschildert.


Ein
Schild Richtung „Ortsmitte“ weist Euch den Weg. Von hier aus geht
es nur noch bergab, vorbei an Obstbäumen und ein Stück durch den
schönen Ort, bis wir ein wenig müde und zufrieden unsere
Familienkutsche erreichten und den Heimweg antraten.
Was
für ein toller Tag. Felsen, Höhlen, sogar eine Burg – wirklich
alles, was ein Kinder- und natürlich auch Elternherz höher schlagen
lässt. Vereint auf nicht einmal 4 km Wanderweg – Perfekt. Mehr
geht nicht.
Hoffentlich
ist es uns gelungen Euer Interesse zu wecken.
Wenn
ja, wünschen wir Euch viele Späße beim Entdecken!
Eure 3
Pavels
Länge: 3,9
km
Dauer: mindestens
2 Stunden – können auch 4 werden
Buggy: Nein
Trittsicherheit: Ja
Höhenangst: Nein
Schwindelfrei: Ja
Platzangst: Nein
Festes
Schuhwerk: Ja + strapazierfähige Kleidung
Alter: Variante
ohne Pavillon ab 5 Jahre
Link
zur Route bei outdooractive:
https://www.outdooractive.com/de/wanderung/streitburg-binghoehle-pavillon-sinterterrassen-und-muschelquelle-rings-um/117507496/
Und hier noch ein paar Impressionen:
Kommentare
Kleiner Hinweis zur Binghöhle: diese ist mittlerweile (seit Corona) ohne Führung in kleinen Gruppen begehbar, Infomaterial dazu erhält man zusammen mit den Tickets und der Einlasszeit an der Kasse. Uns hat das "alleine" erkunden der Höhle sehr gut gefallen, da man im eigenen Tempo durch die Höhle laufen kann.
Kommentar veröffentlichen