Burgruine Leienfels - schon für 3-jährige Wanderzwerge geeignet

Burgruine Leienfels



Auf unseren Ausflügen fiel uns immer, wenn wir den Ort Weidenhüll durchquerten, das Schild „Burgruine Leienfels“ auf. Irgendwann müssen wir da auch mal hin, dachten wir uns jedes mal. Vergangenes Wochenende war es dann so weit.

Und wir haben es wahrlich nicht bereut. Die Burgruine Leienfels lädt zu einer knapp 3 km kurzen Wanderung ein, die Ihren Zauber vor allem jetzt im Oktober entfaltet.

Schroffe Felsen und ein wahrer Indian Summer lassen auch beim härtesten Kerl sentimental-glückliche Herbstgefühle keimen und die Vielfalt der Natur bestaunen.

Doch nun erst einmal zur Anfahrtsbeschreibung:
Von der A9 Richtung Berlin nehmt Ihr die Ausfahrt Hormersdorf. Ihr fahrt Richtung Betzenstein und dann weiter Richtung Pottenstein. In Weidenhüll weist Euch das Schild „Burgruine Leienfels“ den Weg nach links. Noch 2 km und Ihr erreicht den kleinen Ort Leienfels. Mittendrin, kaum zu übersehen und direkt an der Straße, steht der Gasthof „Zur Burgruine“. Direkt gegenüber zweigt die Straße den Berg hinunter ab. Dieser Abzweigung folgt Ihr. Sie führt Euch nach Graisch. Dort biegt Ihr rechts ab und fahrt gut 200 Meter in den Wald hinein, bis Ihr den Zielparkplatz erreicht.

Diesen Parkplatz hatte ich deshalb ausgesucht, weil direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite ein Waldweg zu dem gut 100 Meter im Wald gelegenen Graischenstein führt. Ein wirklich sehenswertes Felsmassiv, das sicher auch Euch in Staunen versetzt.

Wenn Ihr genug gestaunt habt und eingestimmt seid, geht Ihr wieder zurück zum Parkplatz und biegt in den rechten Waldweg ein.









 
Nun beginnt also die eigentliche Wanderung. Euer Weg führt Euch ca. 200 Meter durch den dichten Wald, um dann am Waldrand scheinbar zu enden. Zumindest konnten wir keinen angelegten Weg erkennen. Aber das ist nicht schlimm. Geht einfach am Waldrand entlang, bis Ihr zu einem Jägersteig gelangt. 




 










 


Von dort führt Euch eine Spur zwischen den Feldern zur Verbindungsstraße zwischen Leienfels und Graisch. Wenn Ihr diese erreicht, geht es noch ungefähr 100 Meter die Straße entlang bergan und dann, an einer Bank, rechts hinein und hinauf in den Wald.


Es gilt eine kleine Anhöhe zu überwinden. Wer Lust auf Kraxeln hat, nimmt sich den mit Wurzeln durchzogenen Hang linker Hand vor und erklimmt gleich einmal die ersten Felsen, von denen Ihr einen tollen Blick hinunter in den Wald geboten bekommt.

 














Dann wieder hinunter zum Hauptweg gerutscht. Ja, am besten gerutscht – auf dem Allerwertesten. Also am besten eine alte oder widerstandsfähige Hose anziehen, oder beides ;-)

Bald habt Ihr die Möglichkeit links abzubiegen. Nun geht es wieder sanft bergan. Euer Weg führt Euch um den Burgberg herum. Besonders im Herbst ein wunderbarer Weg. Das Laub raschelt unter den Füßen. Der Wind lässt die Blätter über Euch rauschen und die ein oder andere stärkere Böe erfreut Euch mit einem wahren Blätterregen.


Wir blieben immer wieder stehen und sogen den Herbst in uns auf. Den Geruch des Waldes, das Kinderlachen, das Geräusch der Blätter, die von den kleinen Füßen umgepflügt wurden. Das Knacken der Äste, die sich über uns sanft im Wind wiegten. „Mehr Herbst geht nicht.“ sagten wir uns immer wieder.














Rechts des Weges erhascht Ihr dort, wo das Laub bereits gefallen ist, den ein oder anderen Blick auf das atemberaubende Panorama, das Euch oben auf der Burg noch in voller Pracht erwarten wird. Linker Hand ragen kleine und große Felsen am Hang in den Himmel. Mittendrin immer wieder Seilschaften von Kletterern, die diese Felsen schon längst für sich entdeckt haben.







Dazwischen erkennt Ihr oben am Kamm eine moosbewachsene Mauer. Wenn Ihr es eilig habt und/oder Lust auf Kraxeln habt, streckenweise auch auf allen Vieren, dann bietet Euch dieses Wegstück steil nach oben eine Abkürzung. Sie führt Euch direkt zur Burgruine Leienfels.

Wenn Ihr jedoch gerade im Entspannungsmodus seid, solltet Ihr dem Hauptweg noch ein Stück folgen. Ihr werdet für Eure Geduld mit noch mehr faszinierenden Ansichten belohnt.

Dann schließlich zweigt der Weg links ab. Es geht den Hang hinauf zu einem imposanten Felsentor.

Wenn Ihr dieses durchquert habt, geht Ihr links am Waldrand entlang, an einem Backsteinhaus vorbei und folgt dem Schild „Zur Burgruine“. Jetzt nur noch ein paar Meter und Ihr seid am Ziel.











 
Was für ein kraftvoller Ort. Das ist wohl das Adjektiv, das diese Ruine am besten beschreibt. Die Burgruine Leienfels ist sicher nicht die größte Burganlage der Fränkischen Schweiz. Sicher jedoch eine der stimmungsvollsten. Genau das stellt man sich unter einer Ruine vor. Verfallen, jedoch nicht zerstört. Noch so viel ist erhalten geblieben, dass wir uns die frühere Burg vorstellen konnten. Groß war sie wohl nicht. Dafür perfekt gelegen. Heute ist sie umrahmt und bewachsen von hohen Bäumen, deren buntes Herbstkleid bei unserem Besuch in der Sonne strahlte. Hier ein Gang, dort eine Ecke, die es zu entdecken galt. Eine Mauer, über die wir die Burgmauer besteigen konnten.

 


 














Und dann führt Euch der Weg direkt zum Aussichtspunkt, der auf einem vorgelagerten Felsen perfekt platziert ist.

Bam! Was für eine Aussicht!



Natürlich hatten wir an diesem Wochenende nahezu unverschämtes Glück mit dem Wetter. Blauer kann der Himmel nicht sein. Heller kann die Sonne nicht scheinen. Etwas Glück gehört eben dazu ;-)

Dann hörten wir unter uns Stimmen. Ui, das waren die Kletterer, die wir weiter unten bereits entdeckt hatten. Nur hingen Sie nun unterhalb des Aussichtspunktes in der Wand und boten Ihre Kräfte auf, um den Fels zu bezwingen. Nach der umwerfenden Aussicht ein weiteres Highlight, das man als Nichtkletterer so auch nicht täglich erleben darf. Chapeau!

Wir waren begeistert. Ein wunderbarer Weg, eine angenehme Laufweite, Herbst pur, eine wahnsinnig tolle Aussicht und dann auch noch ganz nah dran an Kletterern – und zwar von oben, nicht nur von unten. Mehr geht nicht, oder?







Doch, ein bisschen mehr geht immer. Nämlich ein leckeres Eis oder ein Riesen-Schäuferle beim Gasthof „Zur Burgruine“. Denn daran kommt Ihr vorbei, wenn Ihr den Burgberg hinunter lauft. Und dann einfach den Berg hinab – auch gut nach dem Essen – nach Graisch. Entweder die Straße entlang oder wieder zwischen den Feldern hindurch und durch den Wald zurück zum Parkplatz.

In leicht abgewandelter Form, nämlich von Graisch aus über die Straße den Berg hinauf Richtung Leienfels, bis es bei der Bank rechts in den Wald abgeht, ist diese Tour auch sehr gut für Buggys geeignet.

Nun hoffen wir, haben wir Euch neugierig gemacht auf die Burgruine Leienfels.
Viele Späße beim Entdecken!

Eure 3 Pavels


Länge: 3 - 3,4km
Dauer: 2 Stunden
Wechselklamotten: Wenn ausgiebig geklettert wird, ja
Buggy: Wenn es über die Straße, statt über die Felder bergauf geht, ja
Burg: Ja
Aussicht: Ja
Kraxeln: Ja
Klettern: Ja
Alter: ab 3 Jahre


Hier noch der Link zu Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/wanderung/fraenkische-schweiz/burgruine-leienfels-schon-fuer-3-jaehrige-wanderzwerge-geeignet/117853920/


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Muggendorfer Höhlenwanderung

Klingender Wasserfall – auch für ganz kleine Füße geeignet

Die Felsenwunderwelt zwischen Wiesent- und Aufsesstal für Kinderfüsse