Von der Edelweißhütte zum Arzbergturm und zurück
Von der Edelweißhütte zum Arzbergturm und zurück
Pünktlich
am 01.09.18 haben wir unsere erste Herbstwanderung gemacht.
Da
es bewölkt und recht windig war, suchten wir uns eine kurze Route (2
km), die vorzugsweise komplett oder größtenteils im Wald liegt.
Damit wir, sollte es doch regnen, halbwegs geschützt wären.
Die
perfekte Runde haben wir in Deckersberg, nahe Hersbruck, gefunden.
Unser
Weg führte uns dieses mal durch einen wundervollen, bei starkem Wind
knarzenden, knarrenden und knackenden Buchenwald hinauf auf den
Arzberg zum 25 Meter hohen Arzbergturm. Dieser bietet Euch eine
wunderbare Rundumsicht. Selbst am bewölkten ersten September konnten
wir sogar noch den Parkstein in der Oberpfalz (dazu später noch kurz
mehr) deutlich erkennen, sowie die Burg Hohenstein (auch eins unserer
Ausflugsziele) über Kirchensittenbach. An klaren Tagen kann man den
Blick hier bis zum Fichtelgebirge schweifen lassen.
Aber
jetzt erst einmal zur Anfahrtsbeschreibung:
Von
Nürnberg aus nehmt Ihr die A6 Richtung Prag. Verlasst die Autobahn
an der Ausfahrt Altdorf/Leinburg und biegt dann links Richtung
Leinburg ab. Ihr fahrt durch etwa 4 Minuten durch ein Waldstück, bis
Ihr den kleinen Ort Winn durchquert. Etwa 100m nach diesem Ort biegt
Ihr rechts ab Richtung Hersbruck. Ihr durchquert Oberhaidelbach und
Gersdorf bis Ihr Gersberg erreicht. Hier folgt Ihr nicht der links
abknickenden Vorfahrtstraße, sondern fahrt geradeaus Richtung
Engelthal. In Engelthal biegt Ihr an der großen T-Kreuzung in der
Ortsmitte links auf die Hauptstraße ab und fahrt nach Deckersberg.
In Deckersberg geht es ca. 100m nach dem Ortsschild links dem Schild
„Edelweißhütte“ folgend ab und Ihr fahrt bis zum
Wanderparkplatz.
Ihr
habt Euer Ziel erreicht.
Wichtiger
Hinweis! Bevor Ihr Euch auf den Weg zum Arzbergturm macht, fragt
noch kurz in der Edelweißhütte (einem urigen Gasthaus) nach, ob der
Turm geöffnet ist, damit Ihr Euch nicht umsonst auf den Weg macht.
Wenn der Turm geschlossen ist, erhaltet Ihr den Schlüssel
gegen eine kleine Kaution (10,- €) und seid auf der sicheren Seite.
Manchmal ist am Turm auch ein Turmwächter. Der Eintritt kostet ein
paar Euro. Also Klimpergeld bereithalten.
Ihr
lauft also los. Wir 3 waren bereits nach 50 Metern total begeistert
von diesem Wald. Überall ragen bemooste Baumstümpfe aus dem Boden.
Knorrige Wurzeln durchziehen den Waldboden. Hohe Büsche säumen den
Weg und bilden an vielen Wegstücken in Bögen ein dichtes
Blätterdach. Wir kamen uns vor wie in einem Märchenpark. Alles so
geheimnisvoll.
Es
geht bergauf. Nach einiger Zeit erkennt Ihr, zwischen den Bäumen,
die Silhouette des Arzbergturms. Majestätisch steht er inmitten der
alten Bäume und wartet auf seine Besucher.
Eine
kurze Info zum Turm selbst. Erbaut Ende des 19ten Jahrhunderts, um
mit seiner phänomenalen Aussicht Touristen anzulocken, wurde er
1973, nachdem er im zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde,
restauriert. Gott sei Dank, denn sonst hätten wir an diesem Tag
nicht diesen tollen Ausblick genießen können.
Am
Turm angekommen, haben wir mit dem ausgeliehenen Schlüssel sofort
die alte Eisentür geöffnet. Auch, wenn sie sich zuerst ein wenig
wehrt, mit etwas Schmackes geht sie schon auf.
Und
dann standen wir in dem Turm. Finster hier – wir fanden keinen
Lichtschalter. Gott sei Dank hatten wir unsere Taschenlampe dabei.
Am besten packt Ihr Euch auch eine ein. Durch die kleinen Fenster
fällt zwar spärliches Licht. Wir jedoch waren heilfroh,
elektrisches Licht dabei zu haben.
Nicht
lange gefackelt und hoch mit uns, über die knarzende Holzleiter bis
ganz nach oben. Unseren Hüpfer nahm ich zur Sicherheit an der
Wandseite an der Hand. Ein wenig mulmig wurde uns Eltern hier drin
schon. Dunkel, eng und hoch. Dafür waren wir umso dankbarer als wir
auf der ersten, noch im Innenraum liegenden, Aussichtsplattform
angekommen waren.
Hier
bekamen wir einen ersten Eindruck davon, was uns oben auf der offenen
Plattform erwarten würde.
Über
eine wunderschöne gusseiserne Wendeltreppe wagten wir uns das letzte
Stück nach oben und betraten durch eine Tür die außenliegende
Aussichtsplattform.
Hui,
wehte hier ein Wind. Und WOW – einfach nur WOW! Was für eine
Aussicht. Wir hatten zwar einen bewölkten Tag erwischt. Und dennoch
konnten wir sogar die Burg Hohenstein erblicken. Sogar die Ausläufer
des Fichtelgebirge erkannten wir. Für uns steht fest, wir kommen
noch mal bei klarer Sicht ;-)
An
dieser Stelle noch kurz etwas zum Parkstein in der Oberpfalz.
Parkstein, sowohl der erloschene Vulkan als auch der nach diesem
benannte Ort sind unbedingt einen Ausflug wert. Neben tollen
Felsformationen, einer kleinen Burgruine, toller Aussicht, einem
kleinen Schacht in den Vulkankeller und einem Geoweg gibt es hier ein
Vulkanmuseum, in dem ein Vulkanausbruch zum Miterleben simuliert
wird. Was für ein Erlebnis. Unbedingt mal googeln ;-)
Also
hinunter und noch ein paar Meter dem roten Kreuz gefolgt. Wenn Ihr
unten angekommen seid, geht es rechts ab. Dreht Euch immer wieder mal
um, dann erhascht Ihr noch ein paar beeindruckende Ansichten vom Turm
selbst und den Felsen, die dessen Fundament bilden.
Als
wir zum Parkplatz zurückkamen, waren 2 ½ Stunden vergangen. Der Weg
selbst nahm zwar nur 2,1 km in Anspruch, wurde jedoch, durch das
viele Entdecken deutlich verlängert. Und das war auch gut so :-)
Uns
dreien hat diese kleine Wanderung sehr gut gefallen. Vielleicht war
es gerade die Atmosphäre an diesem bewölkten und windigen Tag, das
Knarren der Bäume, das Rauschen der Blätter, was uns so
begeisterte. Alles wirkte so geheimnisvoll, fast schon verwunschen.
Wir waren nahezu allein im Wald unterwegs. Dann der Turm mit seiner
fantastischen Aussicht. Es hat einfach alles gepasst. Wir wünschen
jedem, der diesen Ausflug macht, genau das gleiche Glück.
Viele
Späße beim Entdecken!
Eure
3 Pavels
Länge: 2,1
km
Dauer: 2
– 2,5 Std.
Buggy: Ja
(zumindest bis zum Aussichtsturm)
Festes
Schuhwerk: Ja
Alter: ab
3 Jahre
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