Rundweg um Münzinghof mit Besuch der Geishöhle
Rundweg um Münzinghof mit Besuch der Geißloch-Höhle
Der Eingang zur Geißloch-Höhle |
Die
Geißloch-Höhle ist eine ehemalige Schauhöhle. In
ihr befinden sich drei hintereinander liegende Hallen mit
Tropfsteinen, Wand- und Bodensinter. Und das Wichtigste: das Geißloch
ist von April bis Oktober frei begehbar und … stockfinster. Und das
auf einer Gesamtlänge von 145 Metern. Also nur was für Mutige.
Aussicht vom Startpunkt der Wanderung |
Unsere
Rundwanderung haben wir auf einer moderaten Länge von 5,2 Kilometern
geplant. Denn wir waren uns sicher, und wurden auch darin bestätigt,
dass der Besuch einer solchen Höhle für unseren Hüpfer ziemlich
aufregend und auch anstrengend werden würde. Deshalb sollte der Rest
des Weges auch eher entspannend sein, als noch weitere Highlights zu
bieten, die dann schnell überfordern könnten. Deshalb gibt es auch
nur wenige Höhenmeter zu bewältigen. Das und die Tatsache, dass der
Weg größtenteils geschottert, und der Rest nicht zu holprig ist,
ermöglicht sogar den Einsatz eines Buggys.
Was
Ihr mitnehmen solltet:
Wanderschuhe
mit ordentlich Profil, strapazierfähige Kleidung (empfehlenswert ist
eine Matschhose), Stirnlampen (am besten für jeden Höhlenbesucher),
mindestens eine wirklich helle Taschenlampe pro Gruppe. Ein
aufgeladenes Smartphone, denn die erste Hälfte des Weges ist zwar
erstklassig beschildert. Für das erfolgreiche Bewältigen der
zweiten Hälfte ist es jedoch komfortabler die Wanderkarte zu
benutzen, die Ihr übrigens wieder als Life-Begleitung auf
outdooractive.com unter meinem Namen und derselben Tourbezeichnung
findet.
Nun
aber erst einmal zur Anfahrt:
Ihr
nehmt die A9 Richtung Berlin und verlasst diese bei der Ausfahrt
Hormersdorf/Velden/Hohenstein. Ihr fahrt auf die Hormersdorfer Straße
und verlasst diese 550 Meter später, indem Ihr links auf die
Arzbühlstraße fahrt. Nach 5,4 km biegt Ihr links ab, um nach etwa
1,5 Kilometern leicht links Richtung Münzinghof abzubiegen. Dann einfach
den Schildern folgen und Ihr seid wenige Minuten später am Ziel.
Es
gibt ein paar Parkplätze direkt an der Straße. Die meisten davon
sind zwar reserviert. Aber wir haben die Erfahrung gemacht, wenn man
die Anwohner, die bei unserem Besuch gerade bei der Apfelernte waren,
nett fragt, findet sich schon ein Plätzchen, wo Ihr parken könnt.
Ein Platz zum Verweilen |
Direkt
an der Straße steht ein hölzerner Pavillon, die Bushaltestelle. Die
Straße, die rechts daneben nach oben führt, ist Euer erstes Wegstück. Und
los geht’s! Schon nach ein paar Metern waren wir mitten in einer
kleinen Allee von Kastanienbäumen. Und Mitte September gab es hier
schon einiges zu sammeln. Doch halt: alles, was wir jetzt sammeln
würden, müssten wir 5,2 km mitschleppen. Lieber doch nicht. Kämen
wir besser später noch einmal her. „Aber was, wenn dann alle
Kastanien schon von jemand anderem aufgesammelt wurden?“ fragte der
Filius. Kurz umgesehen und hey, da war ja ein kleiner Rastplatz –
mitten zwischen den Bäumen. Also die schönsten Kastanien gesammelt
und hinter den Steinbänken versteckt. Clever, gell? Und weiter
geht’s!
Zwischen
blühenden Feldern hindurch und an einem Holzlager vorbei. Wenn Ihr
nach rechts seht, genießt Ihr eine wunderbare Aussicht. Ihr kommt
langsam an, der Alltagsstress verabschiedet sich Stück für Stück
und allmählich kehrt Ruhe ein. Dann zeigt Euch der Wegweiser, dem
roten Kreis auf weißem Grund folgend, den Weg Richtung Geißloch. Der
Rote Kreis begleitet Euch ungefähr ein Drittel Eures Weges.
Es geht
in den Wald. Und wie schön dieser Wald ist. Wenn Ihr rechts und
links des Weges zwischen den Bäumen hindurch lugt, seht Ihr, dass
weite Stücke des Waldbodens über und über mit Moos bedeckt sind.
Wie ein flauschiger, grüner Teppich schmiegt sich das Moos an den
Waldboden, heruntergefallene Äste, Baumstümpfe und kleine Felsen.
Wenn Ihr, wie wir, den Drang verspürt, Euch Eurer Schuhe und Socken
zu entledigen, um dieses weiche Grün direkt an Euren Fußsohlen zu
spüren, tut Euch keinen Zwang an. Es ist Freizeit, es ist Natur –
genießt es ;-)
Ein
Stück weiter, entlang einer großen Wiese, gelangt Ihr an eine
Weggabelung, an der Ihr links abbiegt. Auf der Rückseite einer kleinen
Bauminsel informiert Euch eine Tafel darüber, dass Ihr am Rand eines
großen Grabhügelfeldes steht.
Bald
geht es wieder in den Wald. Nach ein paar Metern entdeckten wir links
einen schönen Jägersteig, der zwar abgeschlossen, aber es dennoch wert
war, erklommen und bewundert zu werden.
Dann
ging es vom Hauptweg, dem roten Kreis folgend, bald links auf einen
Waldweg, der uns direkt zur Geißlochhöhle führen sollte. Gut 150 Meter
und wir waren da.
Eine
hölzerne Sitzgruppe lädt zur kurzen Rast und Vorbereitung ein. Daneben ist der Einstieg. Auf den ersten Blick eher unscheinbar –
ein paar Felsen. Aber wenn Ihr näher ran geht, seht Ihr schnell,
dass es schon hier einige Meter in eine Felsspalte hinab in die Erde
geht. Ein paar ausgetretene Stufen, größtenteils von Laub bedeckt,
führen zum eigentlichen Höhleneingang, einer kleinen Öffnung, über
die Mama und Papa nur gebückt - durch einen kurzen Gang - das
Höhleninnere betreten können. Der Nachwuchs kommt entweder
erhobenen Hauptes oder leicht gebeugt durch. Das hängt ganz von der
Körpergröße ab.
Noch
eine wichtige Info: Es wird, und das fängt schon bei den soeben
erwähnten Treppenstufen an, immer wieder glitschig. Also achtet
unbedingt auf einen sicheren Tritt.
Direkt
vor dem schmalen Höhleneingang haben wir eine Taschenlampe
positioniert, die uns, im Fall der Fälle, den Weg zum Ausgang zurück
leuchten sollte. Ihren Lichtkegel haben wir ins Höhleninnere
gerichtet.
Nun
aber hinein. Nach ein paar Metern mit eingezogenem Kopf erreicht Ihr
die „Küche“. Das ist die erste der drei Hallen. Trotz der nicht
zu übersehenden Rußspuren, die noch von der Zeit künden, als das
Geißloch eine Schauhöhle war, sind die prächtigen
Gesteinsformationen mit entsprechender Beleuchtung gut erkennbar. Von
der Decke ragen kleine Tropfsteine und nach einigen Metern verstummen
bereits sämtliche Außengeräusche. Ihr seid nun allein in der
Dunkelheit.
Für
meine Frau und mich war das ein sehr beruhigendes Gefühl. Unseren
Hüpfer machte es nach ein paar Minuten doch eher nervös. Wir gingen
weiter. Über einen kleinen Anstieg - links davon öffnet sich ein
nach unten führender, sehr niedriger Gang - gelangten wir in die
zweite Halle – die „Seehalle“. Und tatsächlich, rechts
entdeckten wir eine kleine Grotte, in der ein See ruhte. An den
Wänden und über uns erkannten wir im Lichtkegel teils massive
Tropfsteingebilde, die mehr als nur einen Blick wert sind.
Dann
geht es durch einen weiteren Gang nach hinten in die „Lehmkammer“.
Kurz
davor wurde es unserem Hüpfer dann doch unheimlich und er bat darum,
mit Mama zurück zu gehen. Na gut, ging ich das letzte Stück eben
allein. Als die beiden draußen und ich alleine war, schaltete ich
erst einmal das Licht aus und verweilte für ein paar Momente in
dieser absoluten Dunkelheit und Stille. Nur der ein oder andere
Tropfen, der seinen Weg zum Höhlenboden fand, und mein Atem waren zu
hören. Absolute Stille und absolute Ruhe. Meine Frau, die, nachdem
ich wieder draußen war, auch eine Solo-Runde gedreht hatte,
bestätigte: man fühlt sich hier unten absolut sicher. Es heißt
wohl doch nicht umsonst "Mutter Erde" ;-).
Aber
genug von unseren philosophischen Abschweifungen. Kommen wir zurück
zur „Lehmkammer“. Hier erwarten Euch die schönsten Ansichten.
Neben großen Tropfsteinformationen entdeckt Ihr links einige
Sinterbecken und dahinter einen „Wasserfall“ aus Tropfsteinen.
Nicht vergessen dürft Ihr die Höhlendecke. Auch sie bietet einige
wirklich schöne Blickfänger.
Alles
in allem ist die Geißloch-Höhle, nach unseren letzten, an Höhlen nicht
armen Wanderungen, die tollste Höhle gewesen. Ja, andere sind
weniger rußig, haben schönere und größere Tropfsteine oder sind
nicht ganz so rutschig. Aber eines haben die anderen Höhlen alle
nicht: diese besinnliche Ruhe, die den Besucher gefangen nimmt und
ihn dazu verführt, noch ein bisschen länger hier unten zu bleiben,
als ursprünglich geplant. Ich selbst bin noch ein zweites mal
alleine hinabgestiegen, um das Erlebnis zu wiederholen. Vielleicht
geht es dem ein oder anderen genauso.
Nachdem
wir unsere Höhlenbesichtigung beendet hatten, machten wir an der
Sitzgruppe erst einmal ordentlich Brotzeit.
Euer
Weg führt Euch, dem roten Kreis folgend, zurück zum Hauptweg,
Richtung Viehhofen. Nach ungefähr 100 Metern biegt Ihr scharf
links ab und folgt nun für einige Zeit dem roten Punkt auf weißem
Grund.
Dieser Weg führt Euch über einen Waldpfad hinab zu einem
Golfplatz. Ja richtig gelesen, einem Golfplatz. Ihr geht ein Stück
am Waldrand entlang und erreicht eine Kreuzung. Hier geht Ihr links
und überquert den Golfplatz. Dann biegt Ihr rechts ab und folgt dem
gelben Kreuz.
Ihr lauft jetzt ein ganzes Stück am linken Waldrand
entlang und durchquert dann ein Stück Wald. Das gelbe Kreuz wird
durch den gelben Kreis ersetzt. Hier müsst Ihr die Augen aufhalten.
Sobald Ihr den grünen Strich als Wegzeichen seht, folgt Ihr diesem.
Das klingt jetzt komplizierter, als es tatsächlich ist. Denn
letztlich bleibt Ihr einfach immer auf dem Schotterweg. Am besten
richtet Ihr Euch einfach nach der Karte auf Eurem Smartphone. Rechts
von Euch seht Ihr den Hohlen Fels, ein eindrucksvoller Monolith mit
einigen Ausspülungen. Es führt vom Hauptweg ein schmaler
Trampelpfad durch das Brennesselfeld. Es lohnt sich einen kleinen
Abstecher dorthin zu unternehmen.
Dann
wieder auf den Hauptweg und weiter. Hinaus aus dem Waldstück und
wieder am linken Waldrand entlang. Ihr folgt weiter dem grünen
Strich.
Und
jetzt aufgemerkt. Entweder Ihr folgt dem in der Karte vorgegebenen
Weg, gelangt zur Straße, biegt dort links ab und marschiert
geradewegs zurück nach Münzinghof. Oder Ihr wollt es ein wenig
spannender. Auf der Karte seht Ihr eine gestrichelte Linie, die den
soeben beschriebenen Weg abkürzt. Die haben wir genommen. Es ist nur
ein kleiner Pfad, der in den Wald führt. Ihr müsst, um ihn zu
entdecken, die Karte ziemlich groß ziehen. Dann ab in den Wald und
den Hang hinauf. Er führt Euch zur Michelhöhle. Ehrlich gesagt mehr
eine Grotte als eine Höhle. Jedoch bietet sie einen tollen Blick
Richtung Hauptweg hinab. Wohl deshalb finden sich hier einige Spuren
von Lagerfeuern und Übernachtungen. Nachdem Ihr die Michelhöhle
besichtigt habt, geht Ihr ein paar Meter zurück und dann links den
Berg weiter hinauf. Ihr passiert beeindruckende Felsen und marschiert
über einen schmalen Trampelpfad zurück zum Hauptweg, der Euch, wenn
Ihr dort links geht, auch wieder direkt nach Münzinghof zurück
führt.
Theoretisch
könnte hier unsere Geschichte enden. Doch da gab es ja noch die
Allee mit den Kastanien. Und damit meine ich gar nicht die eingangs
beschriebene, sondern jene, die die Straße in den Ort hinein säumen. Wir
waren genau zur richtigen Zeit hier. Geschätzt haben wir eine Stunde
damit verbracht Kastanien zu sammeln. Gut 4 Pfund haben wir erbeutet
und sind dann stolz zum Auto zurück und nach Hause gefahren. Dabei
haben wir ganz die Kastanien vergessen, die wir hinter den
Steinbänken versteckt hatten. Vielleicht findet Ihr sie ja ;-)
Viele Späße beim Entdecken!
Eure 3 Pavels
Länge: 5,2
km
Dauer: mindestens
2 Stunden
Zielort: Münzinghof
91235 Velden
Buggy: Ja,
sofern Ihr auf dem Hauptweg bleibt
Trittsicherheit: Ja
Festes
Schuhwerk: Ja + strapazierfähige Kleidung
Taschenlampen: Ja
Stirnlampen: Ja
Mut: besser
wär's ;-)
Alter: ab
5 Jahre
Und hier noch die Wanderkarte:
Und zu guter letzt noch einige Impressionen:
Kommentare
Kommentar veröffentlichen