Die Festung Rothenberg über Schnaittach
Von
unten, aufgrund der dichten Bewaldung, kaum sichtbar, trotzt die
Festung Rothenberg hoch oben auf dem Fels seit Jahrhunderten Wind,
Wetter und Belagerungen.
Sie
ist die größte Festungsanlage Eurpas und das perfekte Ausflugsziel,
wenn Ihr:
sucht
und eine atemberaubende Aussicht genießen wollt.
Das
Tolle an diesem Ausflug ist, dass Ihr einen kurzen, nicht allzu
anstrengenden Spaziergang mit einer kurzweiligen und sehr
informativen Besichtigung (vielen Dank an Herrn Johannes Distler)
verbinden könnt. Auch für einen Sonntagsausflug nach einem
reichhaltigen Mittagessen ist die Festung Rothenberg das perfekte
Ziel.
Wir 3
jedenfalls waren von der gewitzten Art unseres Burgführers richtig
begeistert. Unser „Hüpfer“ setzte sich gleich zu Beginn, als
Herr Distler von der Geschichte der Festung erzählte, auf einen der
Steine, aß sein Schinkenbrot und hörte gespannt zu. Allein das
spricht für die Qualität und den Unterhaltungswert der Führung.
Die
Führung findet von Mai bis November jeweils zur vollen Stunde statt.
Montag ist die Festung geschlossen. Für uns 3 haben wir
13,- € bezahlt. Ein wirklich angemessener Preis.
Wichtig,
die Festung darf nur mit Führer betreten werden!
In der
noch heute bestehenden Form wurde die Festung Rothenberg 1729 in
gerade mal 14 Jahren, auf dem Fundament einer viel kleineren
verfallenen Raubritterburg gebaut. Was für eine enorme Leistung: 14
Jahre – allein die viele Meter dicke Festungsmauer ist mehr als 1km
lag. In ihren Mauern fanden 4.000 Menschen Schutz. Wenn man bedenkt,
wie lange man heute, trotz modernster Technik auf den Bau eines
Einfamilienhauses wartet ;-)
Und
hier die Anfahrtsbeschreibung für Euch:
Ihr
nehmt die A9 Richtung Berlin und verlasst diese an der Ausfahrt
Schnaittach in Richtung Schnaittach. An der ersten Ampel biegt Ihr
links ab und folgt der Beschilderung „Festung Rothenberg“.
Innerhalb von 5 Minuten erreicht Ihr den Parkplatz Rothenberg.
Von
hier aus führt Euch ein 600 Meter kurzer Weg bergauf zur Festung. 3
Wege gehen vom Parkplatz bergauf. Ihr nehmt den mittleren mit dem
roten Kreuz gekennzeichneten Weg. Dieser kann auch mit dem Buggy
befahren werden. Abgesehen von dem Anstieg des Weges gilt es keine
Hindernisse zu überwinden. Den Buggy dürft Ihr dann später im
Torhaus der Burg parken.
Euer
Weg führt Euch vorbei an einer Frischwasseraufbereitung, durch ein
Waldstück und vorbei an einem großen Feld. Rechts und links des
Weges führen immer wieder Trampelpfade hinein in den dichten Wald.
Hier findet Ihr zum Beispiel einen Jägerhochsitz mitten im Forst. Es
lohnt sich, wie so oft, auch einmal stehen zu bleiben, abzubiegen und
zu entdecken.
Direkt
links vor dem Vorplatz der Burg führt ein kleiner Weg hinab in den
Burggraben. Dieser Abstecher offenbart Euch die ungeheuren Ausmaße
der Burg noch viel besser als der Blick von der Burgbrücke. Übrigens
geht rechts vom Hauptweg ein Pfad Richtung Berggasthof Rothenberg,
den wir jedoch nicht besucht haben.
Oben
auf dem Vorplatz stehen Holzbänke und -tische vor dem urigen
Kassenhäuschen, das mit allerlei Tand verziert ist. Dort lässt es
sich angenehm auf den Beginn der Führung warten.
Unser
„Hüpfer“ war schon ganz aufgeregt, als es dann endlich über die
große Brücke hinüber durch das Burgtor ins Torhaus ging. An den
Wänden findet Ihr antike Kostbarkeiten des Alltags.
Nach
dem Torhaus streckte uns aus einem Gatter plötzlich eine der
Burgziegen Ihren Kopf entgegen, musterte uns ausgiebig – kein
Futter dabei, also uninteressant – und trottete wieder davon.
Im
großen Hof unter einem Baum beginnt Herr Distler mit der Führung.
Hier erzählt er Geschichte und Geschichten so lebendig, wie man es
sich von manch selbsternannten Märchenerzählern erhoffen würde.
Vom
Innenhof geht es auf die Mauer. Was für eine Aussicht!
Wir
hatten für unseren Ausflug zur Festung Rothenberg genau den
richtigen Tag gewählt. 25 Grad, leicht bewölkt und frischer Wind.
Perfekt, um hier oben zu flanieren und die Weitsicht zu genießen.
Wenn
Ihr alles erkundet habt, sammelt sich die Gruppe an der Treppe, die
hinab zu den Kasematten führt. Die gesamte Festung ist nämlich mit
langen und wirklich hohen Gängen unterkellert. Hier unten standen
früher die Kanonen. Hier wurden in Belagerungszeiten, auf einer
Zwischendecke, die Familien der Soldaten sowie die in die Festung
geflüchteten Bewohner des Umlandes untergebracht. Allein die
Franzosen belagerten die Festung 5 Monate lang ohne diese einnehmen
zu können. Die Geschichte dazu erfahrt Ihr von Herrn Distler.
Beeindruckend,
wie vor 300 Jahren,
ohne moderne Technik, so gebaut werden konnte.
Man darf fast sagen „für die Ewigkeit“. In den Kellergewölben
ist es zwar ziemlich finster, der Boden ist jedoch so ausgetreten und
ebenerdig, dass Ihr sicheren Schrittes hindurch wandern könnt. Für
Kinder, zum besseren Entdecken, ist es sinnvoll eine Taschenlampe
mitzunehmen.
Nach
der Besichtigung der Kasematten endet die ca. einstündige Führung.
Wir wurden wieder auf die Brücke hinausgeleitet und haben uns bergab
auf den Rückweg zum Parkplatz gemacht. Alles in allem waren wir 2,5
Stunden hier. Der perfekte Ausflug für zwischendurch.
Länge: 1,2
km (hin und zurück)
Dauer: 2-2,5
Std.
Buggy: Ja
Festes
Schuhwerk: Ja – für die Kasematten
Alter: ab
3 Jahre
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